GRÜNE: Jod-Tabletten schützen kaum – Belgische AKW abschalten 23.08.1626.02.17 Grundsätzlich begrüßt die GRÜNE Fraktion im Mettmanner Kreistag den Ankauf von Jod-Tabletten durch das NRW-Innenministerium und deren Weiterleitung an gefährdete Städte. Die Landesregierung reagiert damit auf die prekäre Sicherheitslage am belgischen Atomkraftwerk Tihange. So weist der zweite Block des AKW tausend kleine Risse auf und musste wegen weiterer technischer Mängel in den vergangenen Jahren immer wieder heruntergefahren werden. Tihange liegt nur knapp 145 Kilometer westlich der Kreisstadt Mettmann. In einer Anfrage zum kommenden Kreisausschuss Ende September bitten die GRÜNEN die Kreisverwaltung um nähere Informationen, wann und wie die Verteilung der Jod-Tabletten in den zehn Städten des Kreises Mettmann vorgesehen ist. Gleichwohl betont GRÜNEN Fraktionsvorsitzender Bernhard Ibold: „Natürlich ist klar, dass Jod-Tabletten einen nur sehr eingeschränkten Schutz bieten können. Sie sorgen dafür, dass sich radioaktives, bei einer Reaktorkatastrophe freigesetztes Jod nicht in der Schilddrüse einlagern und damit Krebs verursachen kann. Jedoch existiert gegen eine – im Falle eines GAU – flächendeckende Verseuchung ganzer Regionen mit den entsprechenden Konsequenzen für Mensch und Natur kein wirksamer Schutz. Daher muss Tihange sofort und endgültig vom Netz“. Die Städteregion Aachen und die Landesregierung haben beim belgischen Staatsrat Klage gegen den Weiterbetrieb eingereicht. Auch der Mettmanner Kreistag hatte kürzlich auf Initiative der GRÜNEN in einer einstimmig beschlossenen Resolution dazu aufgefordert, die beiden maroden belgischen Atomkraftwerke in Tihange und Doel zum Schutz der Bevölkerung endgültig stillzulegen und die Landes- und Bundesregierung aufgerufen, sich bei der belgischen Regierung für eine endgültige Stilllegung einzusetzen.