Antrag zur Benennung einer Straße in Hugo-Zade-Weg

Antrag:
Die, im Bebauungsplangebiet „I-100 Ostlandstraße-Süd“ neu zu benennende, von der Ostlandstraße südlich abzweigende Stichstraße erhält den Namen „Hugo-Zade-Weg“.

Begründung:
Im März 1933, zwei Monate nach der so genannten „Machtergreifung“, begann auch in Langen-feld die Ausgrenzung jüdischer Mitbürger. Vor den jüdischen Geschäften zogen SA-Posten mit den bekannten Parolen auf. Ebenso erging es dem Arzt Dr. Hugo Zade auf der Solinger Straße, vor dessen Tod im ersten Weltkrieg ein Freund des früheren Bürgermeisters Felix Metzmacher.
Zermürbt durch den Boykott, den sie in Langenfeld erfahren mussten, gab die Familie Zade 1937 auf und zog nach Köln. Von dort wurde Hugo Zade 1941 zuerst nach Lodz, später nach Auschwitz deportiert und 1944 ermordet. (Quelle: Stadtgeschichte Langenfeld, Rolf Müller, 1992 und NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln)

Eine, wenn auch späte Ehrung derjenigen, denen in unserer Stadt Unrecht widerfahren ist, stünde der Stadt gut an. Damit kann nicht das begangene Unrecht wieder gut gemacht, aber die Erinnerung daran aufrecht erhalten werden, dass sich derartiges in unserer Stadt nie wiederholen darf.

Von der Ortswahl her würde sich der Name eines (Kinder-)Arztes gerade in diesem Bereich auch gut in das Namensumfeld benachbarter Straßen wie „Von-Behring-Weg“ und „Sauerbruch-Weg“ einfügen.