Mehrfach haben sich die GRÜNEN in der Vergangenheit hier vor Ort für die Einführung einer Biotonne ausgesprochen. Dies wurde von Verwaltung und CDU-Ratsmehrheit bisher immer abgelehnt. Jetzt unternehmen die Langenfelder GRÜNEN einen neuen Anlauf mit einem Prüfauftrag zur Einführung in 2020.
Hintergrund ist eine Anfrage der Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der sich in der Beantwortung durch den Landrat herausstellte, dass Langenfeld bei der Einsammlung und Verwertung von Bio- und Grünabfällen im Kreis Mettmann inzwischen deutlich abgeschlagen das Schlusslicht darstellt. So wurden 2017 in Langenfeld, das mit Sammelcontainern ausschließlich auf ein Bringsystem setzt, lediglich rund 62 kg pro Einwohner und Jahr bei dieser Abfallfraktion eingesammelt. Sowohl der Spitzenreiter im Kreis wie der Kreisdurchschnitt erreichen mit rund 119 bzw. 115 kg fast das Doppelte der Langenfelder Sammelmenge!
Nach den Gründen muss man nicht lange suchen: In allen neun anderen kreisangehörigen Städten wird der Bioabfall abgeholt – nur in Langenfeld müssen die Bürgerinnen und Bürger ihre Bio- und Grünabfälle selber zu den Sammelstellen fahren. Das dabei nur die größeren Grünabfallmengen aus den Gärten erfasst werden, aber nicht die täglichen Grün- und Bioabfälle kleineren Umfangs, liegt auf der Hand. Wer fährt schon für zwei Bananenschalen, eine Handvoll Kartoffelschalen und verwelkten Blumen täglich zum Sammelcontainer. Wie sehr sich diese regelmäßig anfallenden Kleinmengen aus Küche und Garten aber unterm Strich aufsummieren, auch das sieht man an den Vergleichszahlen aus dem Kreis.
Deutlicher, als mit den oben genannten Zahlen der Bioabfallsammlung, läßt sich die Überlegenheit des sogenannten Holsystems mit Hilfe der Biotonne über das Bringsystem ausschließlich mit Sammelstellen nicht belegen. Dies bedeutet zwar eine weitere Abfalltonne auf jedem Grundstück, bedeutet aber auch, wenn man von den Zahlen des Kreises ausgeht, eine Chance zur Verminderung der in Langenfeld anfallenden Restmüllmenge um etwa 3.000 Tonnen pro Jahr. Das hätte direkt zur Folge, dass diese Abfallmenge nicht mehr verbrannt werden muss (CO2-Minderung), sondern über die Kompostierungsanlage wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden könnte. Was alles in die Biotonne gehört und was nicht, ist z. B. auf der Seite der Stadt Erkrath – und auch auf den Seiten der anderen kreisangehörigen Städte erklärt.
Den Anschaffungskosten zusätzlicher Biotonnen und den Kosten der regelmäßigen Leerung ständen aber auch Einsparungen gegenüber: Einmal dadurch, dass die Verbrennungskosten höher liegen als die Entsorgungskosten für Grün- und Bioabfall und zum anderen durch ein verlängertes Intervall bei der Leerung der Restmülltonnen. Praktisch redet man hier bei dem Unterschied zwischen Verbrennung und Kompostierung des Bioabfalls auf der Grundlage der genannten 3.000 Tonnen über rund 100.000 Euro.
Diese Details der Umsetzung und die Auswirkung auf die Abfallgebühren möchten die GRÜNEN mit ihrem Antrag geprüft sehen, bevor dann eine endgültige Entscheidung für das Jahr 2020 fallen könnte.
Nachtrag vom 21. November 2018: Der GRÜNE Prüfauftrag an die Verwaltung wurde im Haupt- und Finanzausschuss einstimmig angenommen. Natürlich bedeutet dies noch keine grundsätzliche Kehrtwende bei der Biotonne. Zumindest werden aber jetzt die konkreten Kosten und möglichen Entlastung einmal zusammengetragen und dem Ausschuss von der Verwaltung vorgestellt.
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