GRÜNE lehnen Verkehrsänderungen in Stefenshoven ab

Im Jahr 2012 beschloss der Rat der Stadt Langenfeld nicht nur das neue Wohn- und Nahversorgungsgebiet in Berghausen (Gebiet um den “Berghausener Blumentopf” und den heutigen “REWE”-Markt), sondern parallel zum Inkraftsetzen des Bebauungsplans auch

  • die Anbindung dieses Neubaugebietes an die Brandsacker- und Heckenstraße (siehe Kartenausschnitt),
  • sowie das Verbot, aus der Brandsackerstraße auf die Düsseldorfer Straße abzubiegen.

Bereits damals gab es dagegen massive Proteste aus der Stefenshovener Anwohnerschaft mit diversen Bürgeranträgen und über 500 Unterschriften gegen beide Vorhaben. Damals leider vergebens, denn die CDU stellte sich mit ihrer absoluten Mehrheit gegen die berechtigten Wünsche der Bürgerschaft. Jetzt ist der 1. Bauabschnitt des Neubaugebietes weitgehend umgesetzt und die neue Straßenanbindung praktisch fertig. Auch die Einrichtung der Brandsackerstraße als “unechte” Einbahnstraße steht bevor. Doch hat sich keine der vor fünf Jahren von den Anwohnern vorgebrachten Befürchtungen im Zusammenhang mit der Anbindung inzwischen in Luft aufgelöst. Im Gegenteil – durch die verkehrstechnisch wenig überzeugende Ausführung des fertiggestellten Kreuzungsbereiches (siehe Bilder) haben die Probleme eher zugenommen:

Neuer Kreuzungsbereich Heckenstraße – Blumenstraße – Hugo-Zade-Weg – Brandsackerstraße
Zufahrt vom Hugo-Zade-Weg zum Kreuzungsbereich Brandsackerstraße
  • durch die Anbindung des Neubaugebietes wird die Verkehrsbelastung auf der Heckenstraße, Brandsacker- und Rudolfstraße zunehmen,
  • im neuen Kreuzungsbereich sind Konflikte zwischen Fußgängern, Radfahrern und insbesondere den Grundschulkindern aus Stefenshoven, die alle diesen Engpass passieren müssen, vorprogrammiert,
  • im Neubaugebiet selber führt der Hugo-Zade-Weg direkt am neuen Kinderspielplatz vorbei – bisher ohne Geschwindigkeitsbegrenzung!
  • das Problem des jetzigen Durchgangsverkehrs auf dem östlichen Teil der Brandsackerstraße wird nicht gelöst, sondern nur auf die Rudolfstraße und die Stefenshovener Straße verlagert.
  • die Ampelanlage ist für zusätzlichen Verkehr nicht ausgelegt – deshalb wurde auch das Neubaugebiet um die Platanenstraße nicht an diese Sammelstraße angeschlossen.

Deshalb unternehmen die Langenfelder GRÜNEN mit einem Antrag im Verkehrsausschuss am 29. Juni (18.00 Uhr; Raum 187) noch einmal den Versuch, diese unerwünschte und bedenkliche Verkehrsführung zu verhindern. Der Antrag im Wortlaut:

“…zur geplanten neuen Verkehrsführung auf der Brandsackerstraße und zum Anschluss des Neubaugebietes um den REWE-Markt Berghausen beantragen Bündnis90/DIE GRÜNEN folgende Änderungen:

1. Entgegen den ursprünglichen Planungen und Beschlüssen wird die Anbindung des Neubaugebietes um den REWE-Markt Berghausen an die Brandsackerstraße/Heckenstraße nicht vorgenommen.

2. Die Möglichkeit zur Ausfahrt aus der Brandsackerstraße in die Düsseldorfer Straße bleibt erhalten.

Begründung:
Nach dem Abschluss der Straßenbaumaßnahmen zeigt sich die vorgesehene Verbindung zwischen Neubaugebiet und Brandsackerstraße aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht als tauglich, um den Verkehr aus Richtung Hugo-Zade-Weg in die Brandsackerstraße und in die Heckenstraße, sowie jeweils in die Gegenrichtungen, sicher und gefährdungsfrei abwickeln zu können. Vor allem für Fußgänger und Radfahrer, die ja außerdem noch den Weg in die Blumenstraße nutzen, ist die Verkehrssituation unübersichtlich und unsicher. Dies gilt in besonderem Maße für die Schulkinder aus dem Bereich Stefenshoven, die alle diese Stelle auf ihrem Weg zur Paulus-Schule passieren müssen.
Würde die Möglichkeit zur Ausfahrt aus der Brandsackerstraße in die Düsseldorfer Straße, wie geplant, durch eine „unechte“ Einbahnstraße verhindert, wäre eine Ausfahrt aus dem Bereich Stefenshoven nur noch über die Stefenshovener Straße möglich. Es kann nicht Sinn einer Verkehrspolitik sein, Belastungen für Anwohner an einer Stelle zu verringern, um sie auf Andere zu übertragen. Zumal weder die Stefenshovener Straße noch die dortige Ampelanlage dafür ausgelegt sind.
Bliebe es bei der geplanten Anbindung an das Neubaugebiet, würde ein Teil des Verkehrs nicht nur über einen unsicheren und baulich unzureichenden Kreuzungspunkt abgewickelt, sondern im Neubaugebiet selber unmittelbar an einem Kinderspielplatz vorbei geleitet.

Mit freundlichen Grüßen
gez.
Johannes Spieth/Sachkundiger Bürger

Dr. Beate Barabasch/Ratsmitglied